Der kleine Bus der immer kann- so lautet der Werbeslogan des kvgOF Kleinbusses „Hopper“, der seit August durch Seligenstadt fährt und vielen Bewohnern eine Mitfahrgelegenheit bietet. Per App oder telefonisch können alle Menschen, die sich in Seligenstadt, Mainhausen und Hainburg fortbewegen wollen, eine Mitfahrgelegenheit, ähnlich wie beim Anrufsammeltaxi, buchen. In unserem letzten Beitrag zum Hopper vom 12. August, könnt ihr nochmal nachlesen, was unsere Kritikpunkte zu dem ganzen Pilotprojekt sind.
Knapp vier Monate ist der Hopper nun aktiv und begleitet unter der Woche ca. 150 Fahrgäste täglich, während es am Wochenende ca. 300 Personen am Tag sind. Insgesamt haben sich 6000 Menschen die App runtergeladen, während es zusätzlich noch rund 500 registrierte Telefonnutzer gibt. Statistiken zeigen, dass das Nutzungsalter über alle Altersgruppen verteilt ist. Das zeigt, dass das neue On-Demand-Angebot von den Einwohnern gut angenommen wird. Deshalb haben sich am 14. November Frederick, Simon und Natalie mit Marcel Biederbick von der KvgOF in der Hopper Zentrale in Zellhausen getroffen, um die aktuellen Kritikpunkte anzusprechen und eventuell gemeinsame Lösungen zu finden.
Bereits auf der Hinfahrt zur Zentrale durfte Frederick erneut feststellen: Es ist nicht möglich einen Hopper vorzubestellen und häufig ist keiner zur gewünschten Uhrzeit verfügbar. Wenn man einen Termin zu einer bestimmten Uhrzeit hat, ist es quasi nicht möglich den Hopper zu nutzen, da es auch passieren kann, dass aktuell keiner verfügbar ist. Auch wann der nächste verfügbar ist, wird nicht angezeigt. Dazu erklärte uns Herr Biederbick, dass aktuell leider nur maximal fünf Fahrzeuge im Einsatz sind, unter der Woche sogar nur zwei gleichzeitig. Mehr Fahrzeuge einzusetzen sei langfristig geplant, allerdings lasse dies das aktuelle Budget nicht zu. Trotzdem soll in den nächsten Wochen eine Vorbuchoption von 90 Minuten vor Fahrt eingeführt werden.
Das Dauerproblem, dass Seligenstadt keine S-Bahn Verbindung hat, bleibt weiter bestehen. Den Hopper als Shuttle zum nächstgelegenen S-Bahn Bahnhof (z.B. Rodgau – Weiskirchen, Obertshausen) einzusetzen ist auch leider nicht möglich, da der Kreis für das Pilotprojekt in vier Gebiete eingeteilt wurde und die Genehmigungsverfahren für weitere Teile sehr aufwendig und erst im späteren Verlauf des Projekts angesetzt sind. Vertröstet werden wir also mit der Fahrt zum Hanauer Hauptbahnhof, immerhin ist es möglich dort in die S-Bahn einzusteigen. Doch für die Nachtmenschen unter uns ist auch dies trostlos, da der Hopper nur bis 1:30 fährt. Der Vorschlag den Betrieb am Wochenende auf 1-2h zu verlängern wurde erstmal zurückgestellt, da es im Moment größere „Baustellen“ am Tagesbetrieb gibt und man auch keine Konkurrenz zu einem Taxiunternehmen werden möchte. Das ein Taxi um einiges teuer ist als der Hopper ist Ihnen bewusst. Wie sich die Preise des Hoppers zusammensetzen wurde uns auch erklärt:
Die Tarife sind an den hessischen ÖPNV Tarif gebunden, der auch schon beim Anrufsammeltaxi galt: 1,60€ Grundpreis plus 1,00€ Komfortzuschlag. Ergibt 2,60€ als Basispreis und ab 2km kommen 0,20€ pro Kilometer hinzu. Aktuell wird über eine monatliche Flatrate nachgedacht, welche besonders für Vielfahrer attraktiv sein wird. Zum Thema Zahlungsoptionen wurde uns mitgeteilt, dass in den nächsten Wochen PayPal als weitere Zahlungsmethode eingeführt wird. Somit ist es möglich den Hopper mit EC- / Kreditkarte und Paypal zu zahlen. Auch in Zukunft wird es keine Option sein mit Bargeld zu zahlen, zum Schutz der Fahrer vor Diebstahl und Überfällen und um das System reibungslos und schnell weiterlaufen zu lassen. Als Tipp für Minderjährige wurde uns mitgegeben, einen eigenen Hopper Account anzulegen, aber die Zahlungsmethode der Eltern zu nutzen.
Insgesamt hat Herr Biederbick alle unsere Kritikpunkte aufgenommen. Er würde sie gerne sofort umsetzten, doch letztendlich scheitert es vor allem am Budget. Dennoch können wir uns in Zukunft auf weitere Fahrzeuge freuen, welche die Nutzung des Hoppers verbessern werden.